Beim Aufkommen des Eisenbahnwesens stand außer Frage, daß die
gekrönten Häupter der jeweiligen Länder Anspruch auf eine
standesgemäße Beförderung hatten. So entstand die
Gattung der königlichen Salonwagen, die neben einem exklusiven
Reisekomfort auch eine Kulisse für prunkvolle Auftritte boten
wie z. B.der Hofzug von König Ludwig II. von Bayern. In Dänemark
führten die geografischen Gegebenheiten zur Stationierung
separater Salonwagen in Jütland sowie auf Fünen und
Seeland, da die Verschiffung der Wagen erst später möglich
wurde. Die ersten Salonwagen stammten von verschiedenen europäischen
Waggonbau-Unternehmen. Mit dem neuen Salonwagen
S 8
zeigte sich Scandia 1900 aber international konkurrenzfähig und lieferte ein
eindrucksvolles Aushängeschild für die Leistungsfähigkeit
der einheimischen Industrie und des Kunsthandwerks. Als eine der
letzten Monarchien pflegt das dänische Königshaus auch
heute noch die Tradition eines eigenen Salonwagens, der allerdings
nur für vereinzelte Reisen pro Jahr Verwendung findet.
Der Einsatz der Salonwagen erfolgte in Sonderzügen, für die neben den
eigentlichen
königlichen Salonwagen weitere exklusive
Wagengattungen bereit standen. So ließen sich mit
Begleitwagen
die Salonwagen autark versorgen und ihr Platzangebot erweitern.
Allgemeine Salonwagen boten dagegen weniger Luxus, konnten aber auch
von einem entsprechend anspruchsvollen wie zahlungskräftigen
Publikum bestellt genommen werden. Bei besonderen Anlässen erhielten auch
die Lokomotiven der Salonzüge Flaggen- und Wappenschmuck.
Einen Sonderfall bildeten die "
Bårevogne" (Leichenwagen)
für "
Det kongelige båretog", die bei Trauerfällen
im dänischen Königshaus zur Überführung des Sarges in die Domkirche von
Roskilde genutzt wurden, der traditionellen Begräbnisstätte des dänischen
Herrscherhauses. Anfänglich wurden gedeckte Güterwagen verwendet,
die mit schwarzem Tuch würdevoll geschmückt waren. 1906-2001
wurden mit
S 5 bzw.
ECO 6280 entsprechend ausgestattete Spezialwagen
für diesen Zweck vorgehalten.
Zur Fahrzeug-Übersicht