Steckbrief DSB EM/EC/ECO

Gattungen EM/EC/ECO

Als Gepäckwagen für schnelle Reisezüge beschaffte die DSB ab 1909 einen neuen Wagentyp, der bis 1931 in 114 Exemplaren als EM 2087-2200 gebaut wurde. Die Wagen liefen auf Drehgestellen mit hölzernen Rahmen und einem Achsstand von 2,5 m. EM 2102-2117 waren für den grenzüberquerenden Verkehr nach Deutschland vorgesehen und erhielten abweichend "Berliner"-Drehgestelle mit Eisenrahmen sowie zusätzliche Halterungen für deutsche Schlußleuchten. Der Wagenkasten der EM war aus Holz aufgebaut und mit Blech beplankt. An beiden Enden der Wagen gab es Einstiegsbereiche, deren Grundriß sich zu den Pufferbohlen hin verjüngte, um Raum für die Stufen zu lassen. Die Einstiegstüren waren gegenüber den Seitenwänden zurückgesetzt, an den Stirnseiten befanden sich Übergänge, die durch Ketten gesichert wurden. Die Einstiegsbereiche waren nicht vom Packraum abgeteilt, sondern waren in diesen mit einbezogen. Der Packraum ließ sich von jeder Fahrzeugseite aus über zwei einflügelige Schiebetüren beladen, die außen am Wagenkasten in Schienen liefen. An einem Wagenende befand sich ein kleines Zugführerabteil im Packraum, das über einen Seitengang umgangen werden konnte und von dort aus auch zugänglich war. Das Dach war flach gewölbt und mit Laufbrettern versehen, von denen aus das Personal ölbetriebene Leuchten im Dach einsetzen konnte. Ab 1924 erfolgte die Umstellung auf elektrische Zugbeleuchtung, woraufhin die Laufbretter entfernt wurden.

Die EM wurden nicht nur in Schnellzügen eingesetzt, sondern waren auch in lokalen Zügen, in Güterzügen sowie als Paketwagen in Postzügen anzutreffen. Bei der allgemeinen Umzeichnung der DSB-Reisezugwagen 1941 waren noch 113 Waggons betriebsfähig, die nun als EC 6201-6313 geführt wurden. In den Jahren 1941-58 wurde das Dienstabteil mit einem Ofen nachgerüstet und die Wagen daraufhin als ECO 6201-6313 umgezeichnet. Einige Fahrzeuge erfuhren besondere Umbauten:

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ECO 6280 wurde 1941 als "Bårevogn" (Leichenwagen) zur Überführung hochgestellter Persönlichkeiten in "Det kongelige båretog" eingerichtet.

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1946 wurden EC 6275, 6282 und 6284 mit einem kleinen Postpackraum mit einer Grundfläche von ca. 7,5 m² ergänzt. Der Postpackraum schloß sich an das Dienstabteil an und erstreckte sich bis zur Mitte des Wagens. 1954 wurde diese Einrichtung zurückgebaut, eine Umzeichnung der Wagen erfolgte nicht.

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Ende der 1950er Jahre wurden im Zuge der anstehenden Revision insgesamt 21 ECO als Paketpostwagen DK 5901-5921 umgebaut. Wie bei den anderen ab Mitte der 1930er Jahre modernisierten Bahnpostwagen älterer Bauarten erhielt der Wagenkasten dabei einen rechteckigen Grundriß und das Dach eine tonnenförmige Wölbung. Die Fahrzeuge wurden bis in die 1970er Jahre verwendet.

Die Gepäckwagen der Gattungen EM/EC/ECO erschienen über die gesamte Dienstzeit im weinroten Farbschema, ihre Ausmusterung erfolgte bis zum Ende der 1970er Jahre. Neben dem "Bårevogn" ECO 6280 bei Danmarks Jerbanemuseum blieb lediglich ECO 6265 beim DJK erhalten. Drei ehemalige ECO wurden von der "Frederiksværkbanen" (HFHJ) übernommen und 1963-64 mit ölgefeuerten Dampfkesseln zur Zugheizung ausgerüstet. Die Wagen liefen als HFHJ Dk 76-78 und erhielten das rot/creme Farbschema der Privatbahn.


Technische Daten:
Anzahl 114
Hersteller Scandia
Baujahre 1909-31
Länge über Puffer 13.190 mm
Drehzapfenabstand 7.000 mm
Achsstand im Drehgestell 2.500 mm
zul. Höchstgeschw. 100 km/h
Dienstgewicht 25,1 t
Zuladung 15,0 t
Ladefläche - m²
Einrichtung 1 Packraum, 1 Dienstabt.


Abbildungen:

EC/ECO:

DK13509

DK8077 DK8078 DK8741

DK6616 DK6617 DK7068 DK6619


ex DSB ECO:

DK5194 DK6620 DK6610


Quellen:
Bruun-Petersen, Jens (1989): DSB rejsegodsvogne litra EM/EC/ECO. Signalposten 1989/1: 9-17 (online verfügbar: www.signalposten.dk/signalposten.php).


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