Gattungen DL/DB/Db/Pbh
Mit den ersten Reisezugwagen in Ganzstahlbauweise und Schweißtechnik
(Gattung
AC, AV, CC) orderte die
DSB 1936 auch fünf neue Bahnpostwagen auf Drehgestellen, die zunächst als
DL 1596-1600 eingereiht
und 1941 als
DB 5101-5105 umgezeichnet wurden. Für die Drehgestelle mit 2,5 m Achsstand wurde kein neues
Muster entwickelt, sondern die Bauform der S-Bahn Kopenhagen von 1933 verwendet. Der Nutzraum der Wagen war
etwa zu gleichen Teilen in ein Büro zum Sortieren von Briefpost und in einen Packraum für Paketpost
aufgeteilt, die beide durch einen offenen Durchgang verbunden waren. Zum Be- und Entladen war der Packraum
auf den Seiten mit je zwei einflügeligen Schiebetüren versehen. Die Heizung erfolgte über
einen Kachelofen oder über die Dampfleitung. An beiden Enden der Wagen gab es Einstiegräume,
deren Grundriß sich zu den Pufferbohlen hin verjüngte, um Raum für die Stufen zu lassen.
Diese Einstiegräume ließen sich nur von einer Fahrzeugseite aus betreten, da ein Drittel des
jeweiligen Raumes als Garderobe bzw. als WC abgeteilt war. An den Stirnseiten der Wagen befanden sich
Übergänge, die durch Faltenbälge gesichert wurden. Die Fahrzeuge waren mit Halterungen
für deutsche Schlußleuchten für den grenzüberschreitenden Verkehr versehen. Das
Dach war tonnenförmig gewölbt und ohne Längssicken ausgeführt. Als erste Gattung der
dänischen Bahnpostwagen erhielten die DB im Dach eingelassene Oberlichtfenster, die das Arbeiten bei
Tageslicht ermöglichten. Die DB wurden 1967 als
Db 101-105 und 1969 als
Pbh 101-105 umgezeichnet. Die
Ausmusterung der Wagen erfolgte 1984, sie erschienen über die gesamte Dienstzeit im weinroten Farbschema.
DB 5001-5003 blieben bei Danmarks Jernbanemuseum bzw. beim DJK erhalten, DB 5110 gelangte als Pbh 70 zur HTJ,
DB 5107 gelangte als Pbh 249 zur OHJ.
1961 beschaffte die DSB eine zweite Serie von fünf
DB mit den Betriebsnummern 5106-5110, die
gegenüber den ersten Fahrzeugen leicht abwich. So wurde hier auf die Einstiegräume verzichtet,
wodurch sich ein rechteckiger Grundriß des Wagenkasten ergab und die Betriebsräume
größer ausfielen. Das Dach wurde mit den jetzt üblichen Längssicken ausgeführt
und es wurde neben der Dampfleitung erstmals eine Ölheizung in Bahnpostwagen installiert. Bei den
Drehgestellen wurde eine Bauform gewählt, die einer auf 2,5 m Achsstand verkürzten Version der
bei den Reisezugwagen üblichen 3 m Drehgestellen entsprach. Die zweite DB-Serie wurde 1967 als
Db 106-110 und 1969 als
Pbh 106-110 umgezeichnet. Die Ausmusterung der Wagen erfolgte 1984, das
ursprüngliche weinrote Farbschema wurde 1980 gegen das DSB Designrot getauscht. Je ein Fahrzeug
kam anschließend bei der OHJ und der HTJ zum Einsatz, die übrigen wurden von der OHJ als
Ersatzteilspender zerlegt.
Technische Daten: |
|
DB (I) |
DB (II) |
Anzahl |
5 |
5 |
Hersteller |
Scandia |
Scandia |
Baujahr |
1936 |
1961 |
Länge über Puffer |
15.500 mm |
15.500 mm |
Drehzapfenabstand |
8.680 mm |
9.400 mm |
Achsstand im Drehgestell |
2.500 mm |
2.500 mm |
zul. Höchstgeschw. |
140 km/h |
140 km/h |
Dienstgewicht |
29,6 t |
29,6 t |
Zuladung |
8,0 t |
8,0 t |
Ladefläche |
32,0 m² |
32,0 m² |
Einrichtung |
1 Sortierraum, 1 Packraum 1 WC |
1 Sortierraum, 1 Packraum 1 WC |
Abbildungen:
DB/Pbh (Serie I):
DB/Pbh (Serie II):
ex DB/Pbh:
Quellen:
Andersen, Torben (2000): Posten skal ud! Lokomotivet 59: 3-8.
Andersen, Torben (2004): Dansk Jernbanehistorie 1. Næstved: Lokomotivet´s forlag.
Andersen, Torben (2005): Dansk Jernbanehistorie 2. Næstved: Lokomotivet´s forlag.
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