Nach der Zusammenführung des Fahrzeugbestandes der DSB 1892 begann
Maskindirektør Otto F. A. Busse d. J. mit der Konstruktion
einer neuen Schnellzuglok. Bei der Auslegung des Triebwerks
orientierte er sich an der seinerzeit leistungsstärksten Lok der
Reihe Ks (ex SJS K), von der er die Dimensionierung der Zylinder und
der Kuppelräder übernahm. Für das Fahrwerk griff er
dagegen auf die Reihe
A
der Bauart "American" mit der Achsfolge
2' B zurück, deren führendes Drehgestell eine Reduzierung des
Rad-Schiene-Verschleißes ermöglichte. O. F. A. Busse d. J.
und seine Mitarbeiter erstellten die Zeichnungssätze für
die neuen Lokomotiven und schrieben deren Bau aus. Den Auftrag für
die ersten fünf Maschinen gewann 1894 "Neilson, Reid &
Co." in Glasgow, weitere Lieferserien folgten durch die
"Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz (vormals Richard
Hartmann AG)", "Maschinenfabrik Esslingen",
"Societa Italiana Ernesto Breda per Costruzioni Meccaniche",
"Hannoversche Maschinenbau AG" und "J. A. Maffei".
Bis 1902 entstanden so insgesamt 100 Loks, die als DSB K 501-600
eingereiht wurden.
Die neue DSB Reihe K ähnelten stark der Baureihe A, die sie in Bezug auf die Leistung
um rund 30 % übertraf. Die Loks waren auf einem Plattenrahmen
aufgebaut mit zwei im Hauptrahmen gelagerten Treibachsen sowie einem
zweiachsigen Drehgestell. Das Triebwerk bildeten zwei
Naßdampfzylinder mit einfacher Expansion und Allan-Steuerung,
die Sandkästen waren unterhalb des Umlaufblechs angeordnet. Das
Führerhaus war an den Seitenwänden mit
Fenstern versehen, die Fenster der Stirnseite waren in Messingrahmen gefaßt
und konnten zum Öffnen um die senkrechte Achse gedreht werden. Die
Betriebsstoffe wurden in einem dreiachsigen Schlepptender mitgeführt,
der als "Typ II" zu einem Standardmodell der DSB wurde
und u.a. mit den Baureihen C und D verwendet wurde. In den Jahren
1915-25 wurde die Reihe K auf den Bauzustand "
K I"
modernisiert und mit Überhitzern für den Heißdampfbetrieb
nachgerüstet. Diese Maßnahme erhöhte die
Wirtschaftlichkeit der Maschinen, brachte aber nicht die erhoffte
Steigerung der Leistung. Daher wurde ein Umbauprogramm gestartet, bei
dem die Zylinder ausgetauscht sowie die Zuleitung und Steuerung des
Arbeitsdampfes optimiert wurde. Weiterhin wurde eine größere
Feuerbüchse eingebaut, wodurch der Rundkessel um 160 mm höher
gesetzt werden mußte. Schließlich wurden die Sandkästen
auf den Kessel vor den Dampfdom verlegt und mit diesem in einer
gemeinsamen, langgezogenen Verkleidung zusammengefaßt. 1924-32
wurden insgesamt 50 Loks der Reihe K entsprechend umgebaut und intern
als "
K II" bezeichnet. Anfänglich erschienen die
Loks der Reihe K zweifarbig mit Führerhaus, Fahrwerk und Tender
in schwarz, dagegen waren Kessel, Rauchkammer und Zylinder in
matt-dunkelgrau gehalten. Loks und Tender waren mit roten
Kassettenlinien verziert. Erst in den 1920er Jahren waren
hitzebeständige Farben verfügbar, die eine vollständig
schwarze Lackierung gestatteten.
Die Reihe K wurde
landesweit vor Schnellzügen eingesetzt, wobei sich schon bald
die Grenzen der Kesselleistung zeigten. Die ersten K wurden bereits
in den 1930er Jahren ausgemustert, der Großteil folgte in den
1950er Jahren. K 508 und 564 wurden von der OHJ übernommen und
einige Jahre mit unveränderten Betriebsnummern eingesetzt. K
563, 564 und 582 blieben bei Danmarks Jernbanemuseum bzw. beim DJK
und der Museumsbahn "Nordsjællands Veterantog"
(NSjV) erhalten.
Museal erhaltene Fahrzeuge:
Danmarks Jernbanemuseum: K 563
DJK: K 564
NSjV: K 582
Technische Daten DSB K 501-600: |
|
Lieferzustand |
nach Umbau (K II) |
Anzahl |
100 |
50 |
Hersteller |
Neilson, Hartmann, Esslingen, Breda, Hanomag, Mafffei |
- |
Baujahre |
1894-1902 |
1924-32 |
Bauart, Steuerung |
2' B 2, Allan |
2' B h2, Allan |
Länge über Puffer |
14.820 mm |
14.820 mm |
Rostfläche |
1,77 m² |
1,77 m² |
Verdampfungsheizfläche |
88,01 m² |
90,6 m² |
Überhitzerfläche |
- |
19,0 m² |
Kesselüberdruck |
12 atm |
12 atm |
Zylinder-Ø |
430 mm |
430 mm |
Kolbenhub |
610 mm |
610 mm |
Treib- und Kuppelrad-Ø |
1.846 mm |
1.866 mm |
Laufrad-Ø |
914 mm |
934 mm |
indizierte Leistung |
525 PS |
525 PS |
Zugkraft |
4.400 kg |
4.500 kg |
Höchstgeschwindigkeit |
100 km/h |
100 km/h |
Dienst- / Reibungsgewicht der Lok |
42,0 t / 26,0 t |
44,4 t / 26,2 t |
Tender: Achsfolge / Dienstgewicht |
3 / 27,3 t |
3 / 27,8 t |
Vorrat: Wasser / Kohle |
10,3 m³ / 3,5 t |
10,8 m³ / 3,5 t |
Abbildungen:
DSB K (Lieferzustand):
DSB K I:
DSB K II:
Zum Verbleib der einzelnen Loks s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Bay, William (1977): Danmarks damplokomotiver. Herluf Andersens Forlag.
Dressler, Steffen (1994): DSB litra A, K og C. Lokomotivet Forlag.
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