Mit der Verlängerung der "Sjællandske
Jernbane-Selskab" (SJS) nach Korsør waren größere
Postmengen von den Fährverbindungen zu erwarten. Gleichzeitig
ermöglichten die längeren Reisezeiten die Einrichtung von
rollenden Postdienststellen zum Bearbeiten der Sendungen während
der Fahrt. So bestellte die SJS 1854 bei der "Lauenstein'sche
Wagen-Fabrik-Gesellschaft" in Hamburg vier Bahnpostwagen, die in
Einzelteilen geliefert und in Dänemark montiert wurden. Die
Wagen liefen auf zweiachsigen Drehgestellen mit einem hölzernen
Rahmen, der mit Blech beplankt war und konstruktiv den
zeitgenössischen Konstruktionen aus Württemberg und Sachsen
ähnelte. Der Wagenkasten war mit Eisenblech beplankt und an
jedem Ende mit einem Packraum sowie mittig mit einem Sortierraum
eingerichtet. Die Fahrzeuge wurden 1856 als
SJS 81-85 in Betrieb
genommen und 1862 als
SJS 541-544 umgezeichnet. Ab 1870 wurden die
verbliebenen drei Wagen als
SJS Fe 496-498 geführt und später
zu Gepäckwagen mit einem Dampfkessel zur Zugheizung umgebaut.
Die Wagen wurde 1871 bzw. -87 ausgemustert und blieben zunächst
als Schuppen erhalten.
Der spätere Leiter des dänischen Eisenbahnmuseums A. Ohmeyer lokalisierte
die Reste der SJS Fe und begann 1917 ein Restaurierungsprojekt unter
Verwendung der brauchbaren Teile von allen drei Exemplaren. 1921
stand der so rekonstruierte Wagen als
SJS Fe 541 bereit für die
Sammlung und ist das älteste erhaltene Eisenbahnfahrzeug in Dänemark.
Technische Daten SJS 81-85 / Fe 496-498: |
Anzahl |
4 |
Hersteller |
Lauenstein |
Baujahre |
1854 |
Länge über Puffer |
13.230 mm |
Drehzapfenabstand |
8.750 mm |
Achsstand im Drehgestell |
1.520 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
Dienstgewicht |
15,1 t |
Zuladung |
9,0 t |
Ladefläche |
- m² |
Einrichtung |
1 Packraum, 1 Sortierraum |
Abbildungen:
Quellen:
Andersen, Torben (2008): Dansk Jernbanehistorie 4. Næstved: Lokomotivetīs forlag.
Danmarks Jernbanemuseum. www.jernbanemuseet.dk
Jahn, Herrmann: Güterwagen-Drehgestelle, www.drehgestelle.de
Zur Fahrzeug-Übersicht