In den 1880er Jahren stattete "Det Sjællandske
Jernbaneselskab" (SJS) ihre Hauptstrecken mit verstärkten
Gleisen aus, die Lokomotiven mit größere Achslasten
zuließen. So lieferte die "Berliner Maschinenbau AG
(vormals L. Schwartzkopff)" 1886 sechs entsprechende
Schnellzugloks als
SJS K 71-76, 1893 folgten drei weitere von der
"Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz (vormals Richard
Hartmann AG)" als
SJS K 97-99. Beide Lieferserien ließen
sich an den zweigeteilten bzw. an den runden Rauchkammertüren
unterscheiden. Die Maschinen liefen auf einem 1 B-Laufwerk und wurden
von einer Zweizylinder-Naßdampfmaschine mit Heusingersteuerung
angetrieben. Erstmals in Dänemark wirkten die Treibstangen auf
die zweite Kuppelachse, wodurch sich ein günstigerer
Masseausgleich ergab. Der sich überschneidende Bewegungsablauf
von Treib- und Kuppelstangen brachte den Loks den Spitznamen
"Saksere" (Scheren) ein. Die Höchstgeschwindigkeit lag
bei 100 km/h, wurde offiziell aber auf 90 km/h begrenzt. Mit der
Übernahme der Loks durch die DSB wurden die Loks als
DSB KS
271-279 umgezeichnet. Der Einsatz der Loks erfolgte für
Jahrzehnte vor Schnellzügen auf Seeland. Erst 1920 wurden die
Maschinen in Jütland stationiert, wo sie um 1930 ausrangiert
wurden. DSB KS 273 blieb bei Danmarks Jernbanemuseum erhalten.
Museal erhaltenes Fahrzeug:
Danmarks Jernbanemuseum: DSB KS 273
Technische Daten SJS K 71-76, K 97-99 / DSB KS 271-279: |
Anzahl |
9 |
Hersteller |
Schwartzkopff, Hartmann |
Baujahre |
1886, 1893 |
Bauart, Steuerung |
1 B n2, Heusinger |
Länge über Puffer |
13.848 mm |
Rostfläche |
1,8 m² |
Verdampfungsheizfläche |
103,3 m² |
Kesselüberdruck |
10 atm |
Zylinder-Ø |
430 mm |
Kolbenhub |
610 mm |
Treib- und Kuppelrad-Ø |
1.837 mm |
Laufrad-Ø |
1.150 mm |
indizierte Leistung |
- PS |
Zugkraft |
- kg |
Höchstgeschwindigkeit |
90 km/h |
Dienst- / Reibungsgewicht der Lok |
38,8 t / 26,0 t |
Tender: Achsfolge / Dienstgewicht |
3 / 26,1 t |
Vorrat: Wasser / Kohle |
10,0 m³ / 3,5 t |
Abbildungen:
SJS K 71-76 / DSB KS 271-276:
SJS K 97-99 / DSB KS 277-279:
Zum Verbleib der einzelnen Loks s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Bay, William (1977): Danmarks damplokomotiver. Herluf Andersens Forlag.
Zur Fahrzeug-Übersicht