Ab 1932 bot A/S Frichs eine Reihe von standardisierten Dieselmotoren in
fünf Leistungsklassen an, die auch als Antrieb für
Rangiertraktoren geeignet waren. Neben den
dieselmechanischen
Traktoren, hatte Frichs für die höheren Motorleistungen eine
dieselelektrische Ausführung im Programm. Dabei handelte es sich um
zweiachsige Traktoren mit einem geschlossenen, endständigen
Führerhaus. Die Maschinenanlage war in einem halbhohen, schmalen
Vorbau untergebracht. Als Antrieb diente ein Frichs-Dieselmotor mit
sechs Zylindern und einer Leistung von 115 PS. Insgesamt konnte
Frichs zwei dieselelektrische Traktoren an dänische Privatbahnen
absetzen, beide Fahrzeuge blieben museal erhalten. Je ein weiterer
Traktor in Meterspur-Ausführung
ging an die DBJ und die HAJ.
Die Hjørring-Løkken-Aabybro Jernbane (HLA) erwarb 1934
einen dieselelektrischen Frichs-Traktor, der die Betriebsnummer
HLA
10 erhielt und beim Personal "Lisbeth" genannt wurde.
Beim Zusammenschluß der Privatbahnen in Nordjütland
gelangte das Fahrzeug 1939 zur neugegründeten Hjørring
Privatbaner (HP), wurde aber erst 1943 als
HP 40 umgezeichnet. Eine
weitere Umzeichnung erfolgte 1988 als
HP T 11. 1968 wurde der
Frichs-Motor gegen einen stärkeren Leyland-Diesel getauscht. HLA
M 10 war ursprünglich rot lackiert und erhielt später eine
grüne Farbgebung. Der Einsatz erfolgte vorwiegend in Hirtshals
und endete, als die HP 1986 den Ardelt Traktor 146 von der DSB erwarb.
Der zweite dieselelektrische Frichs-Traktor wurde 1937 von der
Lollandsbanen (LJ) erworben und als
LJ M 11 geführt. 1969 erfuhr
das Fahrzeug einen Umbau: Der Frichs-Motor wurde gegen einen
Leyland-Diesel getauscht und die Radlager erhielten Schraubenfedern
anstatt der ursprünglichen Blattfederpakete. Bei dieser
Gelegenheit wechselte das Farbschema von braun auf weinrot. Nach
einem Schaden am Hauptgenerator während des Schneewinters
1978-79 war eine weitere Revision nötig, bei der auch das neue
LJ-Farbschema der in "Y-tog Orange" zur Anwendung kam.
Während der gesamten Betriebszeit war LJ M 11 in Maribo für
Rangieraufgaben stationiert. Zusätzlich gab es Einsätze vor
Güter- und Personenzügen nach Bandholm und Rødby
Havn. In den 1980er Jahren bediente LJ M 11 auch den Anschluß
zum Werk der "Højbygård Papirfabrik". Die
letzten Betriebsjahre wurde der Traktor nur noch als Reserve vorgehalten und
gelangte 2002 schließlich an den DJK.
Museal erhaltene Fahrzeuge:
Mariager-Handest Veteranjernbane (MHVJ): HP T 11
Museumsbahnen Maribo-Bandholm (MBJ): LJ M 11
Technische
Daten dieselelektrische Frichs-Traktoren |
|
HLA 10 |
LJ M 11 |
Anzahl |
1 |
1 |
Hersteller |
Frichs |
Frichs |
Baujahre |
1934 |
1937 |
Achsfolge |
Bo |
Bo |
Länge über Puffer |
5.830 mm |
5.830 mm |
Achsstand |
2.500 mm |
2.500 mm |
Motor |
Frichs, 6 Zylinder
ab 1965: Leyland D 680, 8 Zylinder |
Frichs 6135CA, 6 Zylinder
ab 1969: Leyland D 680, 8 Zylinder |
Leistung |
85 kW (115 PS) bei 1200 U/min
ab 1965: 110 kW (150 PS) bei 1800 U/min |
85 kW (115 PS) bei 1200 U/min
ab 1969: 88 kW (120 PS) bei 1200 U/min |
Kraftübertragung |
dieselelektrisch |
dieselelektrisch |
Höchstgeschwindigkeit |
40 km/h |
40 km/h |
Dienstgewicht |
17,0 t |
17,0 t |
Abbildungen:
Zum Verbleib der einzelnen Traktoren s.
Fahrzeugliste
Quellen:
Andersen, Torben (2000): Motormateriel hos LJ. Lokomotivet 61: 40-48.
Andersen, Torben (2001): Motormateriel hos Hjørring Privatbaner. Lokomotivet 67: 41-47.
Poulsen, John (2019): Motor Materiel 9 - Ragertraktorer. Smørum: bane bøger.
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