Steckbrief FLIRT AKKU


Auf Basis der bewährten Gelenktriebzüge SBB RABe 523 entwickelte die Schweizer Stadler AG die modular aufgebaute Triebzugfamilie FLIRT ("flinker, leichter Intercity- und Regional-Triebzug"), die ab 2004 ausgeliefert wurde. Die FLIRT-Züge bestanden aus zwei Endtriebwagen, bei denen die Antriebsanlagen am Außenende der Wagenkästen über den Triebdrehgestellen angeordnet waren. Zwischen den Endtriebwagen konnten bis zu 6 Mittelwagen eingestellt werden, alle Wagenverbindungen innerhalb des Zuges wurden mit Jakobsdrehgestellen hergestellt. Neben der reinen Elektrotraktion, wurden auch Antriebsmodule für den Betrieb mit Wasserstoff und Brennstoffzellen (Flirt H₂), mit Batterien (Flirt Akku), mit Diesel bzw. Hybridlösungen entwickelt. Allen Zugkonfigurationen gemeinsam waren die in Aluminium-Leichtbau ausgeführten Wagenkästen mit einem großen Niederfluranteil, der im Zug stufenfrei begehbar war. Die Gestaltung des Fahrgastraumes war flexibel und wurde nach Kundenwunsch ausgeführt.

Fahrzeuge der FLIRT-Familie wurden ab 2004 in zahlreichen Varianten ausgeliefert und wiederholt in technisch weiter entwickelten Generationen angeboten. Auf die erste Generation FLIRT 1 folgte der weitgehend baugleiche FLIRT 2, der allerdings nicht den europäischen "Technischen Spezifikationen für die Interoperabilität" (TSI) entsprach und nur in der Schweiz angeboten wurde. 2013 folgte FLIRT 3 mit neuen Fronten für einen besseren Kollisionsschutz und überarbeiteten Triebdrehgestellen, ab 2020 wurde der FLIRT 4 mit neuen Jakobs-Drehgestellen und anderen Verbesserungen ausgeliefert. Die einzelnen FLIRT-Generationen waren an ihrer äußeren Erscheinung kenntlich, wobei jeweils zwischen FLIRT 160 für den Regionalverkehr und FLIRT 200 für den Intercityverkehr unterschieden wurde. Für letzteren gab es auch eine aerodynamisch gestaltete Ausführung, die erstmals von der "Schweizerische Südostbahn" (SOB) für ihren "Voralpen Express" als "Traverso" bestellt wurde. Insgesamt wurden weltweit über 2.500 FLIRT-Triebzüge aller Varianten ausgeliefert (Stand 2023).

Das dänische EVU "Lokaltog A/S" (LT) verfolgte mit dem Programm "Fokus på klima og miljø" (Fokus auf Klima und Umwelt) die Dekarbonisierung ihres Angebots im ÖPNV. Zur Ablösung ihrer 13 Dieseltriebzüge des Typs IC2 sowie von 3 angemieteten Desiros veröffentlichte man 2023 eine Ausschreibung über 14 batteriebetriebene Triebzüge mit einer Option auf weitere 10 Exemplare. An dem Verfahren beteiligten sich die "Construcciones Y Auxiliar de Ferrocarriles S.A." (CAF), die "Siemens Mobility" und die "Stadler Bussnang AG", von denen letztere das Verfahren gewann. Die Wahl fiel auf den zweiteiligen FLIRT Akku aus der 4. Generation, wie er bereits 2019 von Schleswig Holstein als Baureihe 526 für NAH.SH in 55 Einheiten bestellt worden war. Das Laden Fahrzeuge konnte während der Fahrt über die Oberleitung oder über Oberleitungsinseln an bestimmten Bahnhöfen erfolgen. Die Auslieferung an Lokaltog wurde für Ende 2028 angekündigt.


vorläufige Technische Daten FLIRT AKKU (zweiteilig):
Anzahl 14
Hersteller Stadler Rail AG
Baujahre 202-
Achsfolge Bo' 2' 2'
Länge über Kupplung 46.000 mm
Spannungssystem 25 kV AC / 50 Hz
Leistung 2 x 500 kW
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Dienstgewicht 96,0 t
Sitzplätze -
Einrichtung -


Abbildungen:

FLIRT AKKU für Lokaltog:

DK14438


Stadler FLIRT anderer Betreiber:

DK14515 DK14513 DK14512 DK14510

DK14514 DK14511 DK14509 DK14508 DK14507

DK14506


Zum Verbleib der einzelnen Fahrzeuge s. Fahrzeugliste


Quellen:
Lokaltog A/S, www.moviatrafik.dk
Region Sjælland (2024): Nye grønne batteritog til en milliard. Pressemitteilung.
Stadler Rail AG: https://stadlerrail.com


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