Ausgehend von den Erfahrungen mit den zweiachsigen Rangierloks der Reihen
Z61, Z62 und Z63,
bestellte die SJ in den 1960er Jahren ein neues Standardmuster
als Baureihe SJ
Z65 bei der "Kalmar Verkstad AB". Auch diese
Loks waren zweiachsig mit dieselhydraulischer Kraftübertragung
ausgeführt und waren mit einer Fernsteuerung für Doppeltraktion
versehen. Die Motoren wurden von verschiedenen Herstellern
zugeliefert und unterschieden sich in der Leistung. Die Aufbauten
gliederten sich in ein mittelständiges Führerhaus sowie
flache, halbhohe Vorbauten. Im Zeitraum 1961-67 wurden insgesamt 104
Exemplare dieses Typs mit den Betriebsnummern SJ Z65 489-590, 652,
700 geliefert. Die Loks erhielten anfänglich ein Farbschema in
Dunkelblau, Rot und Weiß, in den 1970er Jahren wurden auf die
neuen SJ-Farben Dunkelblau und Orange gewechselt.
1990-92 wurden insgesamt 50 Loks der Reihe SJ Z65 einer unfassenden Modernisierung
unterzogen, die bei "Hägglund & Söner" in
Örnsköldsvik bzw. bei "ABB Railcar AB" in
Bolnäs erfolgte. Dabei erhielten die Loks Austauschmotoren von
Scania, deren Baugröße eine Erhöhung der Aufbauten
erforderte. Weiterhin wurde eine Fernsteuerung eingerichtet. Die so
umgerüsteten Loks erhielten die neue Baureihenbezeichnung SJ
Z70
mit den Betriebsnummern 701-750. Mit der Aufteilung der SJ 2001
gelangten die Loks der Baureihen Z65 und Z70 zum
Infrastruktur-Unternehmen "Banverket" sowie zu
verschiedenen privatwirtschaftlichen Betreibern wie "Green
Cargo", "TÅGAB", "TGOJ",
"Inlandsbanan AB" etc.
Anfang 2018 erwarben die "Nordjyske Jernbaner" (NJ) die ehemalige SJ Z70 740,
die noch das alte SJ-Farbschema orange/blau führte und Hirtshals mittels Tieflader erreichte.
Die Lok wurde als
NJ Z70 740 eingereiht und im Sommer 2020 für das digitale "European Railway Traffic
Management System" (ERTMS) ertüchtigt. Die Nachrüstung erlaubte der NJ ihre
Bahndienstfahrzeuge zwischen Skagen und Hirtshals zu verlegen sowie Lotsendienste für Betreiber
von Güterzügen ohne ERTMS-Ausstattung anzubieten. Die Lok wurde "Pia" getauft und
erhielt 2021 eine neue Lackierung mit dem Aufbau in blau, dem Rahmen in grau und mit weißen NJ-Logos.
Technische Daten SJ Z65, Z70 |
|
SJ Z65 |
SJ Z70 |
Anzahl |
104 |
50 |
Hersteller |
Kalmar |
Hägglund, ABB |
Baujahre |
1961-67 |
1990-92 |
Achsfolge |
B |
B |
Länge über Puffer |
9.360 mm |
9.360 mm |
Achsstand |
4.000 mm |
4.000 mm |
Motorvarianten |
Rolls-Royce, - Zylinder
Scania Vabis DF-14, - Zylinder Cummings KT1150L, - Zylinder Saab Scania DFI-14, - Zylinder |
Scania DSI-1447, - Zylinder |
Leistung |
265 kW (360 PS), 270 kW (367 PS), 280 kW (380 PS) bei - U/min |
333 kW (452 PS) bei - U/min |
Kraftübertragung |
dieselhydraulisch |
dieselhydraulisch |
Höchstgeschwindigkeit |
60 km/h |
70 km/h |
Dienstgewicht |
28,0 t |
34,0 t |
Abbildungen:
NJ Z70 740:
SJ Z65:
SJ Z70:
Fahrzeugliste SJ Z70 740: |
Hersteller |
Fabriknr. / Baujahr |
Betriebsnr. |
|
Kalmar |
296 / 1966 |
SJ Z65 574
SJ Z70 740 GC Z70 740 NRFAB Z70 740 NJ Z70 740 "Pia" |
1966 von SJ übernommen
1992 Umbau als Z70 durch ABB Bolnäs
2001 von GreenCargo übernommen
2015 an Nordic Re-Finance AB verkauft
2018 von NJ erworben
|
Quellen:
Hirtshals Havn: www.hirtshalshavn.dk
Järnväg.net: www.jarnvag.net
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