Ende der 1980er Jahre beschlossen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) unter der Bezeichnung "Bahn
2000" ein ehrgeiziges Programm zur Steigerung von
Beförderungsleistung und Komfort. Die Modernisierung betraf
gleichermaßen Trassen, Infrastruktur und das rollende Material.
Für den Fernverkehr wurden u.a. 341 doppelstöckige
Schnellzugwagen für Wendezugbetrieb von der Schindler
Waggon AG in Pratteln geliefert, die Drehgestelle fertigte die "FIAT-SIG Schienenfahrzeuge AG".
Die Fahrzeugserie wurde als "IC2000" bekannt und bestand aus fünf Wagentypen.
Entgegen anderen Doppelstockfahrzeugen befanden sich die Übergänge
zwischen den IC2000-Wagen auf dem Oberdeck, so daß
hier ein stufenloser Durchgang möglich wurde. Packräume und
WCs waren im unteren Deck angeordnet, für Rollstuhlfahrer und
Kinderwagen wurden Aufzüge eingerichtet. Die Fahrzeuge wurden 2019-24
einer umfangreichen Modernisierung für über 300 Mio. SFr unterzogen.
Damit sollte die IC2000-Flotte für weitere 20 Betriebsjahre ertüchtigt werden.
1999 lieh die DSB insgesamt zehn IC2000-Wagen der Gattungen AD (1. Kl. mit Gepäckraum), B (2.
Kl.) und Bt (2. Kl., Mehrzweckabteil, Führerstand) bei der SBB.
Aus diesen stellte die DSB eine festgekuppelte Einheit aus acht
Wagen zusammen, die zwischen zwei EA-Loks eingestellt wurden.
Wagen 1 war ein Bt, dessen Steuerstand ungenutzt blieb.
Die folgenden sechs Wagen gehörten zur Gattung B,
wobei in einem Wagen ein neues Packabteil durch das Entfernen einiger Sitze
geschaffen worden war. Den Abschluß bildete ein 1.Kl.-Wagen der Gattung AD,
dessen Gepäckabteil als Basis für den Cateringwagen diente, der vom
Personal durch das Oberdeck geschoben wurde. Im Gepäckabteil war weiterhin
ein Wandler untergebracht, der das elektrische System der schweizer Fahrzeuge
mit der dänischen Energieversorgung verband. Die beiden nicht
benötigten Wagen wurden als Reserve in den Zentralwerkstätten Kopenhagen abgestellt.
Der Doppelstockzug pendelte
im IC-Dienst täglich zwischen Odense/Fredericia und Kopenhagen, wobei
erstmals in Dänemark für lokbespannte Züge eine
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zugelassen war. Die Passagierkapazität
des Zuges entsprach drei IR4-Triebzügen. Der Einsatz der IC2000-Waggons bei der DSB
endete im April 2001, als die SBB ihre Wagen selbst benötigte.
Technische Daten IC2000 in Dänemark: |
|
AD |
B |
Bt |
Anzahl |
2 |
6 |
2 |
Hersteller |
Schindler |
Schindler |
Schindler |
Baujahr |
1997-2000 |
1996-2000 |
1997-2000 |
Länge über Kupplung |
26.800 mm |
26.800 mm |
26.800 mm |
zul. Höchstgeschw. |
200 km/h |
200 km/h |
200 km/h |
Dienstgewicht |
- t |
46,0 t |
50,0 t |
Sitzplätze |
65 (1. Kl. + Gepäckabt.) |
128 (2. Kl.) |
98 (2. Kl. + Mehrzweckabt., Führerstand) |
Abbildungen:
IC2000 im Leiheinsatz bei der DSB
IC2000 bei der SBB-CFF
SBB "IC2000" im Leiheinsatz bei der DSB: |
Gattung |
Betriebsnummer |
AD |
50 85 86-94 020-9 |
AD |
50 85 86-94 024-1 |
B |
50 85 26-94 062-4 |
B |
50 85 26-94 063-2 |
B |
50 85 26-94 064-0 |
B |
50 85 26-94 065-7 |
B |
50 85 26-94 066-5 |
B |
50 85 26-94 067-3 |
Bt |
50 85 26-94 924-5 |
Bt |
50 85 26-94 - |
Quellen:
Albiez, Michael: Swissrails. www.swissrails.ch
Bjerregaard, John. Rail-O-Rama: www.railorama.dk
Bruun-Petersen, Jens & Poulsen, John (2005): 1980: DSB planlægger todækkervogne.
Jernbanehistorisk årbog '05: 50-64. Smørum: bane bøger.
Poulsen, John (2010): Fra lyntog til InterCity. Smørum, bane bøger.
SBB CFF FFS: www.sbb.ch
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