1981 führten die British Railways (BR) eine neue Generation Schlafwagen ein, die
auf dem "Mark 3A"-Standard für Wagenkästen basierte und ältere
Muster ablöste. Die Waggons wurden von der "British Rail
Engineering Ltd." (BREL) in den "Derby Carriage and
Waggon Works" gebaut. Insgesamt wurden 90 Schlafwagen des Typs
SLE (Sleeper Either class) mit 13 Abteilen und 118 Wagen des Typs SLEP
(Sleeper Either class with Pantry) mit 12 Abteilen und
einem Dienstabteil mit Anrichte beschafft. Einige Fahrzeuge wurden nachträglich
für die Fahrgäste mit Rollstühlen angepaß und mit
der Typbezeichnung SLED (Sleeper Either class Disabled) geführt.
Die Abteile der Wagen waren über einen Seitengang zugänglich und boten je zwei
Bettplätze. Beide Wagenseiten wiesen unterschiedliche Fensterteilungen auf. Bereits
ab Ende der 1980er Jahre wurde der Wagenbestand reduziert,
da die BR ihre Nachtverbindungen mit Schlafwagen abbaute.
Das Nachtzugsystem der DSB zwischen Seeland und Jütland sollte mit der
festen Querung des Storebælts beendet werden, da mit der erwarteten
Verkürzung der Reisezeiten kein Bedarf mehr an diesem Angebot bestand.
Allerdings verzögerte sich die Inbetriebnahme der Verbindung,
sodaß sich die DSB 1986 genötigt sah, 10 Schlafwagen des Typs
SLE Mk3 von der BR zu erwerben. Die Wagen wurden als Gattung
WLABr
eingereiht und mußten zunächst an die dänischen
Betriebsbedingungen angepaßt werden. So wurde die Stromversorgung
geändert und an einer Stirnseite wurde der Übergang mit
einer Gummiwulstdichtung versehen, sodaß jeder WLABr mit einem
Liegewagen der Gattung
Bcm
gekoppelt werden konnte. Da die WLABr nicht für niedrige Bahnsteige
geeignet waren, erfolgte der Einstieg nur über die Liegewagen. Der Übergang
am anderen Ende der Wagen blieb unverändert, sodaß hier ein weiterer
WLABr angekuppelt werden konnte. Das äußere Erscheinungsbild
wurde an das Design der DSB-Nachtzüge angepaßt, wobei die Fahrzeuge
ein dunkelblaues Farbschema mit einem roten Feld sowie gelben
Verzierungen in Form einer Mondsichel und Sternen erhielten.
Im Vergleich zum übrigen DSB-Wagenpark bildeten die
WLABr einen deutlichen Kontrast, da sie für das vergleichsweise enger
bemessene, britische Lichtraumprofil ausgelegt waren.
Schließlich ermöglichte die Eröffnung der
Storebælt-Brücke 1997 die endgültige Einstellung der
innerdänischen Schlafwagenzüge und alle WLABr wurden noch
im selben Jahr an die britische Angel Trains Ltd. verkauft.
Technische Daten WLABr: |
Anzahl |
10 |
Hersteller |
BREL Derby |
Baujahr |
1983 |
Länge über Puffer |
22.860 mm |
Drehzapfenabstand |
16.000 mm |
Achsstand im Drehgestell |
2.600 mm |
zul. Höchstgeschw. |
160 km/h |
Dienstgewicht |
43,8 t |
Bettplätze 2. Kl. |
26 |
Einrichtung |
13 Abt., 2 WC/Duschräme |
Abbildungen:
Quellen:
Bruun-Petersen, Jens & Tarp Jensen, Ulrik (2012): Danske personvogne. Smørum: bane bøger.
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