In den Jahren 1971-95 gründeten die meisten westeuropäischen
Bahnverwaltungen einen gemeinsamen Schlafwagenpool,
der als "TEN" bekannt wurde ("Trans Euro Nacht"
bzw. "Trans Euro Notte" oder "Trans Euro Nuit").
Die Fahrzeuge der "Compagnie Internationale des Wagons-Lits" (CIWL)
und der "Deutsche Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft" (DSG) wurden in den
Wagenpool übenommen, neues Material wurde einheitlich über
die "Eurofima" (Europäische Gesellschaft zur Finanzierung von
rollendem Material) beschafft. Für eine einheitliche Erscheinung
der Flotte wurde ein kobaltblaues Farbschema gewählt, wobei die
Wagen der DB noch bis Mitte der 1980er Jahre das purpurrote DSG-Design
führten. Die Fahrzeuge trugen das "TEN"-Logo sowie das
Emblem der Bahngesellschaft, bei der sie eingestellt waren.
Als letzte TEN-Entwicklung wurden ab 1975 die Schlafwagen vom Typ T2S (Tourist/Spezial)
der Gattung WLABsmh 166 beschafft, die von der schweizer "Wagons-
und Aufzügefabrik AG, Schlieren-Zürich" gebaut
wurden. Der Fahrgastbereich war in 17 Halbabteile gegliedert, die
jedes mit zwei Sitzplätzen und zwei ausklappbaren Betten
eingerichtet waren. Je zwei Halbabteile ließen sich über
eine gemeinsame Faltwand zu einem Vollabteil kombinieren. An einem
Wagenende gab es zwei WCs sowie ein Dienstabteil mit zwei
Kühlschränken und einer Kaffeemaschine. Am
gegenüberliegenden Wagenende befand sich ein Einstiegraum. Die
Gang- und die Abteilseite wiesen unterschiedliche Fensterteilungen
auf. Das Dach war längsgesickt und hochgewölbt, um den
vertikalen Abstand der Betten zu vergrößern. Die Waggons
liefen auf Drehgestellen der Bauart Minden-Deutz MD 26.
Insgesamt wurden 63 Wagen gebaut, von denen die DB 15 Stück erhielt.
Die DSB erwarb 1975 zwei T2S als Gattung
WLABm, die zunächst auf der Verbindung nach Hoek
van Holland zum Einsatz kamen. Ab 1981 waren die Wagen auf innerdänischen Routen
und auch im Charterzug
Skiløberen unterwegs.
Zeitweilig waren die Fahrzeuge an die Nederlandse Spoorwegen (NS) verliehen. Die
durch die Eröffnung der Storebælt-Brücke verkürzten
Reisezeiten führten 1997 zur Einstellung der dänischen
Schlafwagenverbindungen und zum Ausrangieren der T2S. Beide DSB-Wagen
wurden als Bahndienstfahrzeuge weiter verwendet. WLABm 460 blieb an 2005 bei Danmarks Jernbanemuseum
erhalten, wurde 2017 aber ausgesondert und an die niederländische "RailInsight BV" abgegeben.
Technische Daten WLABm: |
Anzahl
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2
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Hersteller
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Schlieren
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Baujahr
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1975
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Länge über Puffer
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26.400 mm
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Drehzapfenabstand
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19.000 mm
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Achsstand im Drehgestell
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2.500 mm
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zul. Höchstgeschw.
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160 km/h
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Dienstgewicht
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54,0 t
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Bettplätze 2. Kl.
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34
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Einrichtung
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17 Abt., 1 Dienstabt., 2 WC
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Abbildungen:
Quellen:
Bruun-Petersen, Jens & Poulsen, John (1998): Internationale tog via Rødby Færge.
Smørum: bane bøger.
Theurich, Wolfgang & Deppmeyer, Joachim (1985): Reisezugwagen deutscher Eisenbahnen.
Speisewagen, Schlafwagen und Salonwagen. Düsseldorf: alba Publikation.
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