Gattungen DD/DO, DE/DQ
Für den Postdienst auf Nebenstrecken
beschaffte die DSB 1917 sechs zweiachsige Bahnpostwagen, die als
DD
1429-1434 geführt wurden. Der mit Blech beplankte Wagenkasten
der Fahrzeuge war aus Holz aufgebaut mit gewölbten Seitenwänden,
das Dach war flach gewölbt und mit einem Oberlichtaufbau
ausgeführt. Rund die Hälfte der Nutzfläche war als
Briefsortierraum eingerichtet, der mit einem Koksofen und einem
WC-Abteil ausgestattet war. Der verbleibende Raum wurde als Packraum
genutzt, der an jeder Wagenseite über zwei doppelflügelige
Türen beladen werden konnte. An der Stirnseite des Packraums gab
es einen durch Ketten geschützten Übergang. Am
gegenüberliegenden Fahrzeugende war ein Bremserbteil
eingerichtet, das auch als Einstiegraum diente, ein Übergang zu
weiteren Wagen war hier aber nicht möglich. 1926-32 wurden
weitere 29 Wagen als DD 1701-1729 beschafft, bei denen die
Wagenkästen aber mit Teakholzleisten verkleidet wurden und die
Seitenwände ohne Wölbung ausgeführt waren. Die
blechbeplankten Wagen erschienen ab Auslieferung im weinroten
Farbschema. Die holzverkleidete DD-Variante wurde zunächst klar
lackiert, einzelne Fahrzeuge erhielten in den 1950er Jahren ebenfalls
das weinrote Farbschema.
Bereits 1939 wurde
die Gattung DD in zwei Bauarten aufgeteilt: 32 DD blieben als
Bahnpostwagen erhalten und wurden 1941 als
DO 5601-5632
umgezeichnet. Ihre Ausmusterung erfolgte bis Mitte der 1960er Jahre,
wobei einzelne Wagen als Bahndienstfahrzeuge weiter verwendet wurden.
DO 5604 aus der zweiten Lieferserie wurde 1961 von der "Odderbanen"
als HHJ D 232 (ab 1969 HHJ D 61) übernommen und 1974 an die
Museumsbahn "Mariager-Handest Veteranjernbane" (MHVJ)
verkauft. Der Wagen erhielt 1976-77 eine umfassende Restaurierung als
DSB DO 5604, erschien aber 2007 mit deutlichen Witterungsschäden
und wird nicht mehr im aktiven Bestand der MHVJ geführt.
1939 wurden drei DD der ersten Lieferserie als Postpackwagen umgewidmet
und erhielten die Betriebsnummern
DE 1452-1454. Bei diesen
Wagen wurde das Bremserabteil, das WC und die Sortierregale entfernt,
wodurch die gesamte Fläche als Stauraum für Pakete und
Postsäcke nutzbar wurde. An einer Stirnseite gab es einen durch
Ketten geschützten Übergang, so daß bei Bedarf die
Ladekapazität durch Beistellen eines Bahnpostwagens der Reihe DD
erweitert werden konnte. Äußerlich waren die Fahrzeuge an
zwei doppelflügeligen Türen je Wagenseite sowie an der
verringerten Anzahl der Fenster erkennbar. 1941 wurden die DE als
DQ
5808-5810 umgezeichnet und Anfang der 1950er Jahre ausgemustert.
Neben den drei auf Basis der DD entstandenen DE gab es auch vier ähnliche Wagen mit
gleichen Hauptabmessungen, die 1932 als DE 1449-1452 in Dienst
gestellt wurden. DE 1452 wurde bereits 1936 ausgemustert, die anderen
wurden 1941 als DQ 5805-5807 umgezeichnet. Die Betriebsnummer DE 1452
wurde somit zweimal vergeben.
Technische Daten: |
|
DD/DO |
DE/DQ |
Anzahl |
35 |
3 |
Hersteller |
Scandia |
DSB |
Baujahr |
1917 |
1939 Umbau |
Länge über Puffer |
9.000 mm |
9.000 mm |
Achsstand |
5.000 mm |
5.000 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
- km/h |
Dienstgewicht |
12,3 t |
11,4 t |
Zuladung |
6,0 t |
6,0 t |
Ladefläche |
16,1 m² |
17,2 m² |
Einrichtung |
1 Sortierraum, 1 WC, 1 Bremserabt. |
1 Packraum |
Abbildungen:
DD/DO:
DE/DQ:
ex DO bei der HHJ:
ex DO bei der MHVJ:
Quellen:
Jensen, Claus (1988): Tagrytterpostvogn litra DD/DO fra DSB. Lokomotivet 20:4-13.
Sundborg MJ (2018): DSB postvogne litra DO og DQ - "En Couplage".
www.sundborg.wordpress.com
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