Sukkerfabriken Nykjøbing Fl.

Der schwedische Zuckerhersteller "Svenska Sockerfabriks AB" (SSA) beschaffte um 1920 eine größere Anzahl von Selbstentladewagen zum Transport von Rohzucker. Die Fahrzeuge wurden von der "Breslauer Actien Gesellschaft für Eisenbahn Wagenbau" und von der schwedischen "Landskrona" gefertigt. Die Wagen wurden als Privatwagen bei der "Säbyholms Järnväg" (SbhJ) bzw. bei der SJ eingestellt. Die Bauform der SSA-Zuckerwagen war von zeitgenössischen Erzwagen abgeleitet: Die Fahrzeuge waren aus vernieteten Eisenblechen und -profilen aufgebaut und liefen auf einem dreiachsigen Fahrwerk. Der Aufbau bestand aus einem Behälter, der nach unten in zwei Trichtern auslief und durch Schwerkraft zur Gleismitte hin entladen werden konnte. Daher verfügten die Wagen auch über keine durchgehende Zugstange und konnten nur mit begrenzter Anhängelast betrieben werden. Von oben ließ sich der Behälter durch drei Luken befüllen. die von seitlichen Laufbrettern aus manuell geöffnet werden konnten. Zwischen den Wagen bestanden leichte Unterschiede im Fahrzeuggewicht sowie in der Bremsausrüstung.

Als die "Sukkerfabriken Nykjøbing" (SN) 1953 die Raffinerie der "A/S Københavns Sukkerraffinaderi" (KSR) im kopenhagener Stadtteil Valby übernahm, entstanden neue Transportaufgaben. So mußten erhebliche Mengen von Rohzucker aus dem Werk auf Falster per Bahn nach Kopenhagen befördert werden. Daher wurden 1954-55 insgesamt 12 SSA-Zuckerwagen übernommen und als Privatwagen ZN 500 451-462 bei der DSB eingestellt. Sie wurden im Pendelverkehr zwischen Nykøbing Fl. und Kopenhagen verwendet und dabei in Verbänden aus vier Wagen an planmäßige Güterzüge angehängt. Der Einsatz endete 1964, als die SN den gesamten Produktionsablauf im Stammwerk auf Falster zusammenzog. Alle SN-Zuckerwagen wurden 1967 verschrottet, da sie nicht für höhere Geschwindigkeiten ertüchtigt werden konnten, wie von der DSB gefordert..

Die SN übernahm Ihre Zuckerwagen zunächst in dem Farbschema des Vorbesitzers mit dem Rahmen in schwarz und dem Aufbau in silber. Neu war dagegen die Gestaltung der Anschriften am Aufbau: Hier erschien der Schriftzug "RÅSUKKER" in schwarz, der beidseitig von den Logos "SN" und "KSR" mit roten Lettern auf weißem Grund flankiert wurde. Ab 1960 wurde der Aufbau blau lackiert und der Schriftzug "RÅSUKKER" in weiß ausgeführt.

Technische Daten:
Anzahl 12
Hersteller Breslau/Landskrona
Baujahre 1919-24
Länge über Puffer 8.550 mm
Achsstand 4.300 (2.150 + 2.150) mm
zul. Höchstgeschw. 60 km/h
Eigengewicht 9,6 - 12,8 t
Zuladung 24,0 t
Laderaum - m³


Abbildungen:

Sukkerfabriken Nykjøbing:

DK8774 DK7954 DK7955 DK8094 DK8095


Svenska Sockerfabriks AB:

DK7474 DK7475


Quellen:
Andersen, Torben (1991): 3-akslet sukkervogn fra Sverige. Lokomotivet 25: 4-7.
N. N. (2013): Sukkervogne DSB litra ZN. Lokomotivet 111: 36-37.
Poulsen, John et al. (2008): Roer på skinner. Smørum: bane bøger.


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