Steckbrief DSB Ucs, Upps

Gattungen Ucs/Upps-t, Upps/Ucs-v


1968 wurden in der DSB Centralværkstedet Århus 10 Silowagen als Gattung Ucs für den Transport pulverförmiger Massengüter gebaut. Die Rahmen und das zweiachsige Fahrwerk stammten von Güterwagen der Gattung Gklms (HD) und wurden zur Aufnahme der Silobehälter modifiziert. Die Silos wurden von der "Fa. Møller og Jochumsen" in Vejle gefertigt und waren aus zwei Kalotten in Form von Kegelstümpfen sowie einem zylindrischen Mittelstück aufgebaut. So ließ sich auch empfindliches Ladegut wie Zucker oder Mehl geschützt vor Verunreinigung und Feuchte transportieren. Das Beladen der Behälter erfolgte von oben durch eine Luke, für das Entladen war am Boden ein Anschluß für eine Druckluftleitung vorgesehen. Die Ventile zum Entladen konnten von beiden Wagenseiten aus bedient werden, die nötige Druckluft mußte vom Empfänger bereitgestellt werden. Unter idealen Bedingungen dauerte das Entladen 15-20 Minuten.

Auf Grund großer Nachfrage wurden 1969-73 50 weitere 50 Ucs in zwei Serien gebaut, wobei bei diesen Fahrzeugen auch die Silos von der DSB Centralværkstedet Århus gebaut wurden. Die Waggons erhielten die Betriebsnummern 910 6 000-059, sie wurden mit weißen Behältern und schwarzem Fahrwerk ausgeliefert. Die DSB vermietete die Ucs langfristig an interessierte Kunden, die ihrerseits für die Instandhaltung verantwortlich waren und freie Hand bei der farblichen Gestaltung der Fahrzeuge hatten. Die letzten Ucs wurden 1991 ausgemustert, da sich die Rahmen als zu schwach erwiesen. Ucs 9106 022-5 blieb zunächst im Fahrzeugbestand von Danmarks Jerbanemuseum erhalten, wurde aber Ende 2013 verschrottet. Die Nachfolgebaureihe der Wagen erhielt erneut die Gattungsbezeichnung Ucs.

Die "Fyens Andels Foderstofforretning" (FAF) übernahm 1987 vier der ausgemusterten Ucs und verwendete diese bis 1995 für den Verkehr zwischen dem Werk in Svendborg auf Fünen und dem Gleisanschluß der A/S Dampskibsselskabet Ærø auf der gleichnamigen Insel. Dabei wurde die Drucklufteinrichtung entfernt und durch Luken am Bogen der Behälter ersetzt. Die Waggons erhielten ein weiß-blaues Farbschema und wurden als Wagen A, B, C und D geführt. Der Wagen D blieb bei der "Syd Fyenske Veteranbane" (SFvJ) erhalten und wurde mit einer Sprühvorrichtung zur Unkrautbekämpfung ausgerüstet.

Für "De danske Sukkerfabrikker" (DdS) wurde 1982-85 bei 26 Ucs die Drucklufteinrichtung entfernt, da das Entladen hier durch eine Bodenluke per Schwerkraft erfolgte. Diese Wagen wurden als Upps-t umgezeichnet. Nach Ausmusterung der Upps-t 1991 wurden die Silobehälter für neue Wagen wieder verwendet, die bei Scandia auf der Basis alter Gklms-Rahmen in einer Stückzahl von 25 gebaut wurden. Diese Waggons erhielten die Gattungsbezeichnung Upps mit den Betriebsnummern 914 1 600-624 und standen bis zur Einstellung des Bahntransports der DdS 1993 in Dienst. Drei der Fahrzeuge wurden von der "Lumino-Fabrikken A/S" ab 1996 zum Transport von flüssigen Fischpulp als Gattung Ucs-v angemietet.


Mietkunden:
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Phønix Tag Materialer A/S, Vejen: Hersteller von Dachpappe und Baustoffen
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Novo Terapeutisk Laboratorium A/S, København: Insulin- und Pharmaproduzent
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H+H International A/S, København: Gasbetonwerk
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Daoplast A/S, Asnæs
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KMC Kartoffelmelcentralen, Herning: Kartoffelmühle
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MADSORASK, Dalmose
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Lumino-Fabrikken A/S, Ålbæk: Fischmehlhersteller
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Vejle Dampmølle, Vejle: Getreidemühle
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FAF, Svendborg: Futtermittelhersteller
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De danske Sukkerfabrikker (DdS), div. Standorte: Zuckerhersteller


Technische Daten:
Ucs Upps
Anzahl 60 25
Hersteller DSB Scandia
Baujahre 1968-73 1990-91
Länge über Puffer 9.260 mm 11.340 mm
Achsstand 6.000 mm 6.460 mm
zul. Höchstgeschw. 100 km/h 100 km/h
Eigengewicht 12,6 t 13,5 t
Zuladung 17,5 t - t
Laderaum 2 x 15 m³ 2 x 15 m³



Abbildungen:


Ucs:

DK12647 DK6402 DK7143 DK5262 DK4156

DK6198 DK6199 DK7028


Upps:

DK6201


Privatwagen der "Fyens Andels Foderstofforretning" (FAF):

DK5862 DK3592 DK11952


Quellen:
Andersen, Torben (2000): Pulverbeholdervogne DSB litra Ucs. Lokomotivet 62: 3-6.
Bruun-Petersen, Jens (1993): Godsvognsmateriellets historie. Roskilde: bane bøger.
Syd Fyenske Veteranjernbane (SFvJ): www.sfvj.dk


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