Die Gerätewagen
der DSB Hilfs- und Rettungszüge wurden als "Hjælpevogne"
bezeichnet. Diese enthielten Werkzeuge und Beleuchtungsmittel sowie
Gerätschaften um entgleiste Fahrzeuge wieder auf die Schienen zu
bringen, Unfallorte zu räumen und verletzte Personen zu bergen.
Bis Ende der 1930er Jahre handelte es sich dabei um zweiachsige
Fahrzeuge, die aus vormaligen Packwagen umgerüstet oder in
vergleichbarer Bauart geliefert wurden. Bei allen Fahrzeugen war der
Wagenkasten aus Holz aufgebaut und mit Blech beplankt, das Dach war
flachgewölbt und ohne Oberlichtaufbau ausgeführt. Der
Zugang erfolgte durch zweiflügelige Türen in der Mitte der
Wagen. Bei der Modernisierung des "Hjælpe- og
Ambulancetogtjenesten" wurden die Wagen ab 1925 entsprechend
ihrer Ausrüstung als Typ A, B oder C bezeichnet, wobei sich die
Ausstattungen der Typen A und B zu einer Einheit ergänzten.
Daher wurden immer je ein Wagen A und B gemeinsam eingesetzt, die
beide durch offene Übergänge an den einander zugewandten
Stirnseiten verbunden waren. Die Wagen vom Typ C wurden in den
kleinen Rettungszügen eingesetzt und enthielten eine reduzierte
Ausrüstung. Die zweiachsigen Hjælpevogne wurden in den
1950er Jahren durch modernere Muster mit Drehgestellen abgelöst
und blieben zumeist als Bahndienstwagen anderer Abteilungen im Dienst.
Hjælpevogne A:
Die DSB beschaffte ab 1911 insgesamt 12 Gerätewagen bei Scandia, die ab 1925 als
Hjælpevogn A Nr. 1-12 geführt wurden. Zu ihrem Inventar
gehörten vielfältige Werkzeuge, Taue, Ketten und Gurte,
Telefonmaterial, Beleuchtungsmittel, Feuerlöscher, Balken zum
Abstützen und Aufbocken havarierter Fahrzeuge sowie ein großes
Zelt, das in einem Kasten unter Wagenboden mitgeführt wurde.
Hjælpevogne B:
Durch Umbau von Altfahrzeugen entstanden 1925-28 bei Scandia und in den
DSB-Zentralwerkstätten Kopenhagen 12 Gerätewagen, die als
Hjælpevogn B Nr. 1-12 eingereiht wurden. Als Basis dienten
Packwagen der Sammelbaureihen EG (Baujahre 1870-76, Hersteller:
Lauenstein, Scandia u.a.) und ED (Baujahre 1880-86, Hersteller:
Breslau, Scandia), die sich in ihren Abmessungen leicht
unterschieden. Zu ihrem Inventar gehörten mechanische und
hydraulische Hebezeuge, eine Feldesse mit Amboß sowie
Schneidbrenner. Ferner gab es ein Sitzabteil und ein WC für die
Mannschaft sowie einen Schrank mit Dienstkleidung.
Hjælpevogne C:
Die DSB rüstete 1925-28 insgesamt 8 ältere Gerätewagen als
Hjælpevogne
C Nr. 13-18 und 20-21 um. Ihre Ausstattung entsprach einer reduzierten
Auswahl aus den Ausrüstungssätzen A und B, ferner gab es
ein Sitzabteil für die Mannschaft. 1944 wurde die Hjælpevogne
C durch 3 vormalige Hjælpevogne A ergänzt, die als
Hjælpevogne C 14-15 und 21 eingereiht wurden.
Technische Daten DSB Hjælpevogne A, B, C: |
|
Hjælpevogne A Nr. 1-12 |
Hjælpevogne B Nr. 1-12 |
Hjælpevogne C Nr. 13-18, 20-21 |
Anzahl |
12 |
12 |
8 |
Hersteller/Umbau |
Scandia |
Scandia, Cvk Kh |
diverse |
Baujahr |
1911, -17, -26 |
1925-28 |
1925-27 |
Länge über Puffer |
10,630 mm |
8.510 mm |
8.230 mm |
Achsstand |
5.200 mm |
4.270 mm |
4.200 mm |
zul. Höchstgeschw. |
- km/h |
- km/h |
- km/h |
Eigengewicht |
19,7 t |
12,0 t |
12,0 t |
Einrichtung |
|
|
|
Abbildungen:
Hjælpevogne A:
Hjælpevogne B:
Hjælpevogne C:
Quellen:
DSB (1927): Regelment for Hjælpe- og Ambulancetogtjenesten af 1927
(online verfügbar: https://www.jernbanearkivalier.dk)
Lawaetz, J. Fr. (1935): Eventyret om Jernbanen. Jespersen og Pios forlag.
Zur Fahrzeug-Übersicht