Die DSB beschaffte 1956 zwei "Udrykningsbiler" (Unfallhilfswagen), um einen
Unfallort schneller als mit einem Hilfszug erreichen zu können.
Als Vorlage diente ein zweiwegefähiges Fahrzeug zur Wartung von
Oberleitungen, das die "Schweizerischen Bundesbahnen" (SBB)
entwickelt hatte. Beim Wechseln der Fahrwege wurde der Wagen mit
einem hydraulischen Stempel aufgeständert und entsprechende
Felgen mit Reifen oder Spurkränzen montiert. Die gesamte
Prozedur ließ sich von der dreiköpfigen Besatzung in zwei
Minuten erledigen, wobei lediglich ein Hammer als Werkzeug benötigt wurde.
Als Basis der DSB "Udrykningsbiler" diente ein allradgetriebenes Chassis
vom Typ "Willys Overland" mit Hurrycane-Vergasermotor (72 PS). Die
Leichtmetall-Karosserie wurde bei der "Aabenraa Karrosseri A/S"
gefertigt, die Endmontage erfolgte in den DSB-Zentralwerkstätten Kopenhagen.
Die Fahrzeuglänge maß 4.980 mm, das Fahrzeuggewicht betrug 1,95 t.
Das wichtigste Werkzeug der Udrykningsbiler war ein Hydraulikstempel mit Handpumpe
zum Anheben entgleister Fahrzeuge, der auf einem Rollenbett seitlich verschoben
werden konnte. Als weitere Gerätschaften wurden Schweiß-
und Schneidwerkzeuge sowie Holzblöcke zum Aufbocken mitgeführt.
Je ein Udrykningsbil wurde in Kopenhagen und in Odense stationiert.
Letzteres wurde mit einem zweiachsigen Anhänger ergänzt, der mit einer Zuladung von 2,6 t
zusätzliche Gerätschaften mitführte. Dieser konnte gleichfalls
aufgeständert werden und mit Austauschrädern versehen werden. Die
Udrykningsbiler erschienen im Taubenblauen Farbschema wie die übrigen Kfz der DSB.
Quellen:
DSB Driftsmateriel II, Tillæg VII. 58.
Hansen, Jens (1956): Udrykningsbiler. Vingehjulet 13. årgang nr. 8: 85-88.
Pedersen, Erik V.: EVP´s hjemmeside. www.evp.dk.