Steckbrief DSB / P&T "Perrontraktorer"


Für den Transport von Gepäck und Postgut auf den Bahnsteigen nutzten die DSB und das Dänische Postwesen (P&T) "Perrontraktorer" (Gepäckschlepper), die eine ganze Reihe von Gitterwagen zogen. Der Antrieb der Fahrzeuge erfolgte mit Benzinmotoren von max. 60 PS oder per Elektromotor, der aus mitgeführten Akkus gespeist wurde. Einige DSB-Schlepper wurden nachträglich mit einem zweiten Sitz ausgestattet, um gehbehinderte Fahrgäste bequemer zu Ihren Waggons bringen zu können. Im Laufe der Jahre kamen verschiedene Muster zum Einsatz, wobei beide Unternehmen meist baugleiche Fahrzeuge beschafften, die sich lediglich in der Farbgebung unterschieden. Leider verfüge ich über keine detaillierten Informationen zu den Wagen, so daß ich mich bis auf Weiteres mit einer Gallerie begnüge.


Bauart unbekannt:

DK11998


Bauart "Titan A/S":

Die DSB beschaffte "Elektroperronkarrer" 1929-30 bei der AEG in 3 Exemplaren (DSB 1-2, 7) und bei Siemens in 7 Exemplaren (DSB 3-6, 8-12). Weitere Elektrokarren wurden 1930-35 von der "Titan Maskinfabrik" in 42 Exemplaren (DSB 13-18, 21-22, 24-31, 33-45, 61-65, ctv. Kh nr. 1-5, ctv. Ar nr. 1-3) geliefert. Bei einem Eigengewicht von 1,2 t beförderten die Fahrzeuge 2,0 t Nutzlast.

DK7123 DK11475

Quellen:
DSB (1938): Driftsmateriel II.


Bauart "Maschinenfabrik Esslingen" (ME):

DK11577


Bauart "Maskinfabrikken Hans Hviids Efterfølger A/S, Hillerød":

Die "Benzinperronkarrer" oder "Perrontraktorer" (Gepäckschlepper) wurden 1937-39 von der "Maskinfabrikken Hans Hviids Efterfølger A/S, Hillerød" an die DSB in mehreren Serien mit insgesamt über 75 Exemplaren geliefert. Weitere baugleiche Fahrzeuge gingen an das Dänische Postwesen (P&T), an die Fluglinie "Scandinavian Airline System" (SAS) sowie an die Schwedischen Staatsbahnen (SJ). Die Perrontraktorer wurden von wassergekühlten Benzinmotoren angetrieben. Frühe Ausführungen hatten einen 4-Zylindermotor Typ Ford G28T ("Kölner Motor") mit einer Leistung von 60 PS und einem Hubraum von 3,4 l. Sie waren durch die hohe Motorhaube, einem freistehenden Scheinwerfer auf dem Vorbau und durch Vollgummibereifung gekennzeichnet. Spätere Versionen verwendeten einen 4-Zylindermotor Typ Ford Anglia 105E mit einer Leistung von 34 PS und einem Hubraum von 1,2 l. Diese Fahrzeuge waren an der niedrigeren Motorhaube, 2 Scheinwerfern in den seitlichen Abschirmungen sowie der Luftbereifung erkennbar. Die Perrontraktorer erreichten eine Geschwindigkeit von 30-40 km/h, hatten einen Wendekreis von rund 4,0 m Durchmesser und waren bei einem Eigengewicht von 1,35 t für 200 kg Zuladung zugelassen. Bei Bedarf ließ sich die L adefläche hinter dem Fahrersitz teleskopartig nach hinten ausziehen, im Regelfall schleppten die Fahrzeuge aber eine Reihe von Anhängern mit Gitterwänden. Gelegentlich wurden die Perrontraktorer auch für leichte Rangieraufgaben herangezogen.

Quellen:
Sundborg MJ (2024): Hviid perrontraktor – En rigtig stemningsskaber. www.sundborg.wordpress.com

DK8026 DK8317 DK9601 DK15078 DK15079

DK7031 DK4194 DK4195 DK11458

DK3077 DK3078 DK3079 DK11469


Bauart unbekannt:

DK6927 DK6928 DK7033


Bauart unbekannt:

DK5753


Bauart "STILL":

DK7024


Bauart "MELEX 252"(?):

DK14142 DK14143 DK14144 DK12518


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