Steckbrief DSB MA-Mittelwagen AM, BM, BR/BMk, BS


Die Mittelwagen für die MA-Triebköpfe waren von den deutschen TEE-Zügen abgeleitet und ebenfalls mit Scharfenberg-Kupplungen verbunden. Gleichheit bestand im Aufbau der selbsttragenden, genieteten Wagenkästen mit aerodynamischen Schürzen, Bodenwannen und außenbündigen Gummibälgen an den Übergängen. Dagegen boten die dänischen Züge eine höhere Sitzplatzdichte durch Verwendung der engeren 2. Klasse und dem verkleinerten Gastronomiebereich. Die Produktion der Mittelwagen teilten sich die Unternehmen MAN Nürnberg, Linke-Hofmann-Busch (LHB) Salzgitter sowie Wegmann & Co. Kassel. Folgende Ausführungen wurden von der DSB beschafft:

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AM: 1. Kl.-Abteilwagen mit sechs Abteilen à sechs Plätzen, Seitengang, Einstiegraum mit zwei WCs. 1984 wurden zwei Abteile zu einem Salon zusammengelegt, wodurch sich das Angebot um 3 Plätze reduzierte.
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BM: 2. Kl.-Großraum mit Platzanordnung 2+2 und Mittelgang, Einstiegraum mit zwei WCs.
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BR/BMk: Restaurantwagen BR mit 2. Kl.-Abteil (Anordnung 2+2), mittiger Küche und Tresen sowie Speisebereich mit 20 Plätzen. 1975-77 Umbau zu Kioskwagen BMk mit zwei 2. Kl.-Abteilen (Anordnung 2+2), Verkaufstresen mittig.
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BS: 2. Kl.-Großraum mit Platzanordnung 2+2 und Mittelgang, zwei WCs, am Steuerende Übergang zum ggf. gegenüber gekuppelten Steuerwagen und Einstiege. In einer erhöhten Kuppel sind seitlich ein Führerstand und eine Begleiterkabine untergebracht. Beide werden über eine von der Decke herabklappbare Leiter erreicht, die bei aktivem Steuerstand auch den Übergang sperrt. Die Stirnseite der Steuerwagen trägt die gleichen Lichtsignale wie die der Maschinenwagen.


Die MA-Triebzüge der DSB waren nacheinander in drei verschiedenen Farbschemata unterwegs:

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Lieferzustand: Rot mit cremefarbenen Linien unter den Fenstern, an der Dachkante und um die Führerstandsfenster, Dach silber. An den Stirnseiten zweifarbiges Logo mit Flügelrad und kursiven DSB-Schriftzug.
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1974-79 Anpassung an das neue DSB-Design von 1972: Rot (etwas dunkler), weißer Streifen unter den Fenstern, Dach grau, an den Stirnseiten weißer DSB-Schriftzug.
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Modernisierung 1983-84 (verlängerte Einsatzzeit durch Verspätung der IC3-Züge): Silber mit übergroßen roten DSB-Logos, Cateringbereich durch feine, senkrechte rote Linien gekennzeichnet, Dach grau. Spitzname "Sølvpil" (Silberpfeil) oder etwas abfälliger "Staniolekspres".


Angaben zu den MA Triebwagen und der Einsatzgeschichte hier.

Angaben zu den ex DSB MA-Lyntog bei der polnischen LKR hier.

Museal erhaltene Fahrzeuge:
Danmarks Jernbanemuseum: AM 500, BMk 530, BS 480.


Technische Daten MA-Mittelwagen (Lieferzustand):
AM 500-509* BM 520-525 BR/BMk 530-535** BS 480-489
Anzahl 11 6 6 10
Hersteller LHB LHB Wegmann MAN
Baujahr 1963, 1965-66 1963, 1966 1963, 1966 1963, 1965-66
Länge über Kupplung 18.400 mm 18.400 mm 18.400 mm 18.400 mm
zul. Höchstgeschw. 160 km/h 160 km/h 160 km/h 160 km/h
Dienstgewicht 26,2 t 27,6 t 26,0 t 28,6 t
Sitzplätze 36 (1. Kl.) 51 (2. Kl.) 20+18 (Restaurant)** 47 (2. Kl.)

* = Betriebsnummer 507 wurde doppelt vergeben für Ersatzlieferung nach Unfall 1968.
** = Umbau zu Kioskwagen BMK 1975-1977 mit 40 Sitzplätzen.


Abbildungen:

DK1874

DK1535 DK2845

DK2847 DK2530 DK2531 DK2532 DK2533

DK2534 DK2535


Zum Verbleib der Fahrzeuge s. Fahrzeugliste


Quellen:
Andersen, Torben (2003): DSB litra MA. Lokomotivet 76: 32-34.
Jensen, Tommy O. (2003): Det danske TEE-lyntog. Jernbanen 7/03: 24-33.
Koschinski, Konrad (2001): TEE VT 11.5 & VT 18.16 (Bauart Görlitz). Eisenbahn Journal, Sonderausgabe 4/2001.
Poulsen, John (1985): Lyntog, Trafikrevolutionen i 1935. Roskilde: bane bøger.
Risbjerg Thomsen, E. (1963): DSB's nye 8-vogns lyntog. Vingehjulet 20. årgang nr. 9a: 102-112.


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