Die DSB entschloss sich 2021 im Rahmen ihres Programms "Fremtidens tog" (Zug der Zukunft) zur Beschaffung des Coradia Stream und setzte damit auf ein bewährtes Muster, um eine reibungslose Systemeinführung zu gewährleisten. Es handelte sich um den bis dahin grössten Beschaffungsauftrag der DSB für Rollmaterial mit einem Volumen von € 2,6 Mrd. und umfasste 100 Triebzüge mit der Option auf weitere Fahrzeuge. Hinzu kam ein 15-jähriger Wartungsvertrag über € 1,4 Mrd., mit dem Alstom die Instandhaltung der Fahrzeuge in den neu einzurichtenden DSB-Werkstätten in Aarhus und Kopenhagen übertragen wurde. Die Triebzüge sollten die Baureihen MF (IC3), ER (IR4), MG (IC4) sowie ET (Øresundtog) ersetzen und als Rückgrad eines umweltfreudlichen Inlandsverkehrs den Regional- und IC-Dienst übernehmen. Die DSB wählte eine einstöckige Coradia Stream-Variante, bestehend aus 5 Waggons mit einer Kapazität von 300 Sitzplätzen. Die Gestaltung der Inneneinrichtung wurde dem Designbüro "Johannes Torpe Studios" übertragen, das Gesamtkonzept wurde 2024 mit dem "Red Dot Award" in der Kategorie "Produktdesign" belohnt. Dabei legte man besonderen Wert auf ein flexibles Beleuchtungssystem, das an tages- und jahreszeitlich wechselnde Lichtverhältnisse anpassbar war sowie auf eine effektive Schalldämmung, die insbesondere Halleffekte verringerte. Auf eine Unterteilung des Fahrgastbereichs in verschiedene Einrichtungsklassen wurde verzichtet und stattdessen einzelne Funktionsbereiche für eine ruhige Umgebung oder eine lebhaftere soziale Interaktion nach Bedarf ausgewiesen. Die Niederflur-Züge erhielten 5 Türen je Seite und waren mit 2 Traglastenräumen für Fahrräder, Rollstühle etc. sowie 3 WC ausgestattet, von denen eines rollstuhltauglich eingerichtet war. Die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 200 km/h angegeben, wobei eine gute Beschleunigung einer hohen Endgeschwindigkeit vorgezogen wurde. Die Fahrzeuge sollten mit dem Zugsicherungssystem ETCS zugelassen werden und gleichzeitig mit den vorhandenen dänischen Signalen kompatibel sein. Für die Triebzüge wurde die Baureihe ES reserviert und der offizielle Name "IC5" vergeben (diese Bezeichnung war bereits 1981 auf die 5-teilige Wagengarnitur "APO-lyn" angewendet worden). Die Auslieferung wurde für den Zeitraum 2024-29 avisiert, später wurde der Beginn der Lieferung auf 2025 vertagt. Im Mai 2023 wurden drei 1:1-Mockups geliefert, um letzte Anpassungen bei Design und Einrichtung vorzunehmen. Dabei sollte insbesondere deren Funktionalität für behinderte Fahrgäste überprüft und erste Personalschulungen absolviert werden.
| Technische Daten DSB ES "IC5" (vorläufig) | |
| Anzahl | 100 |
| Hersteller | Alstom |
| Baujahr | 2025-29 |
| Achsfolge | Bo' 2' 2' Bo' + Bo' 2' Bo' |
| Länge über Puffer | 109.400 mm | Drehzapfenabstand | 18.200 mm / 18.500 mm | Achsstand im Drehgestell | 2.100 mm | Rad-Ø | 920 mm / 840 mm |
| Spannungssysteme | AC 25 kV, 50 Hz |
| max Leistung am Rad | - kW |
| Anfahrzugkraft | - kN |
| Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
| Dienstgewicht | - t |
| Sitzplätze | 300 |
| Einrichtung | 2 Traglastenr., 3 WC |
Abbildungen:
DSB ES:
Coradia Stream:
Quellen:
Alstom S.A.: www.alstom.com
Berg, Nate (2024): The incredibly Danish design of Denmark's new national trains. Fast Company: www.fastcompany.com
DSB: www.dsb.dk
Lindqvist, Andreas (2021): Fremtidens tog er fundet: Franske Alstom vinder kontrakten på
IC4's afløser. ING/, https://ing.dk
Lundstrøm, Jan (2023): IC5 tager form. Jernbanen: 3/2023: 34.
Skovby, Mia (2023): De nye IC5-tog løser en oldgammel pendlerkonflikt. Euroman: www.euroman.dk
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