Rückführung ungarischer Soldaten 1945

In den letzten Wochen des 2. Weltkrieges gelangten rund 12.000 ungarische Soldaten nach Dänemark zur Verstärkung der Besatzung durch die Deutsche Wehrmacht. Der Großteil der Einheiten wurde im Westen und Norden Jütlands stationiert, die übrigen standen auf Seeland und Bornholm. Den Soldaten folgte eine größere Zahl ungarischer Zivilisten nach Dänemark, darunter Frauen und Kinder. Die dänische Bevölkerung erkannte die Ungarn allerdings nicht als Teil der Besatzungsmacht, sondern unterstützte die unterversorgten und hilflosen Menschen. So entwickelten sich private Kontakte und es wurden Verbindungen zum dänischen Widerstand geknüpft. Nach der deutschen Kapitulation wurden die in Jütland und auf Seeland stationierten Ungarn in britische Kriegsgefangenschaft nach Deutschland geschickt, die Einheiten von Bornholm wurden in russische Gefangenenlager verlegt. Eine kleinere Zahl der Ungarn erhielt die dänische Staatsbürgerschaft und durfte sich dauerhaft hier ansiedeln.

Die in Thy stationierten ungarischen Soldaten des Bataillons 91/II, 7. Kompanie, 7. Abteilung erhielten bei ihrer Abreise per Bahn eine Vorzugsbehandlung: Ihr Waggon war mit der dänischen und der ungarischen Flagge sowie dem ungarischen Staatswappen geschmückt. Sie wurden getrennt von den deutschen Einheiten verlegt, mussten dessen ungeachtet aber auch ihre Kriegsgefangenschaft antreten.

DK12186


Quellen:
Siggard, Troels: www.deungarskesoldater.dk
Sørensen, Søren Peder (2005): De ungarske soldater - en glemt tragedie fra den tyske besættelse af Danmark under 2. verdenskrig. Museet for Varde By og Omegn.


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