Der Gaswerksdirektor
Terkild Andersen Nellemose erkannte, daß über einen
bestimmten Abstand zum Gaswerk hinaus, der Anschluß von
Verbrauchern unwirtschaftlich war. Stattdessen gründete er 1929
die "Dansk Flaskegas Co." und vertrieb Stadtgas in
Druckgasflaschen. So ließen sich nun auch ländliche
Haushalte und Betriebe mit Gas versorgen. Im Lauf der 1930er Jahre
stellte das Unternehmen auf Propangas um, das aus Erdöl
hergestellt wurde. Propangas konnte in wesentlich leichteren
Stahlflaschen abgefüllt werden, was die Verbreitung dieses
Energieträgers erheblich steigerte. Größere Gasvolumina
wurden mit eigenen Tankschiffen befördert. 1952 änderte das
Unternehmen seinen Namen auf "Kosan Gas", einem Kunstwort
aus den spanischen Begriffen "cocina" (Herd) und "sana"
(gesund). Der Firmenname als blauer Schriftzug auf orange-gelben
Grund wurde zu einer der bekanntesten Marken in Dänemark.
Ab 1956 etablierte sich mit der
"
BP Gas A/S" ein ernst zu nehmender
Konkurrent für Kosan Gas in Dänemark. Dies führte zu
einer Aufteilung des Marktes, wobei Kosan Gas weiterhin die
Privathaushalte versorgte und BP Gas sich an die gewerblichen Kunden
wendete. Als nachteilig erwiesen sich die Einführung von
Elektroherden und Ölheizungen ab 1966 sowie die Nutzung von
Erdgas ab den 1980er Jahren. Im Zuge von Umstrukturierungen änderte
sich die Firmierung in "Trans-Kosan I/S" (1958) und "Kosan
Tankers A/S" (197-). 1989 wurde das Unternehmen schließlich
von BP Gas geschluckt, die Tankerflotte ging an die Reederei "J. Lauritzen".
2010 übernahm die amerikanische
Holding "UGI Corporation" die BP Gas. Das Gasgeschäft in
Skandinavien wurde unter dem Traditionsnamen "Kosan Gas a/s"
neu aufgestellt und der Unternehmenssitz in Viby angesiedelt. 2011
wurde auch die skandinavischen Einheiten der "Shell Gas"
durch UGI übernommen und in die Kosan Gas integriert.
Erwähnenswert ist die Übernahme der insolventen
A/S Frichs
in Århus durch Kosan 1980 unter dem Namen "Kosan Cylindric Frichs".
Am Standort des ehemaligen Lokomotivherstellers fertigte Kosan zeitweilig u.a.
Gasmotoren und -behälter, gelegentlich wurden auch noch Lokomotiven repariert.
Das Unternehmen wurde bereits 1986 abgewickelt und die Motorenproduktion an eine
Investorengruppe als "Frichs Energi A/S" verkauft.
Ab 1947 nutzte Kosan
Gas den Schienenweg zum Transport von Propangas und erwarb zu diesem
Zweck einige Druckkesselwagen aus deutschen Beständen, die als
Privatwagen bei der DSB eingestellt wurden. Die Fahrzeuge hatten alle
vergleichbare Abmessungen und liefen auf zweiachsigen Drehgestellen.
Insgesamt wurden 16 Waggons dieser Art beschafft, die fast alle Ende
der 1980er Jahre ausgemustert wurden. 6 der Fahrzeuge waren
einheitlich und stammten von der "Orenstein & Koppel AG"
in Berlin. Die Wagen erhielten die Betriebsnummern Ze 504016 und
504030-504034, sie wurden 1966 umgezeichnet als 075 5 016 und 075 5
030-034.
Technische Daten Ze 504016 und 504030-504034, Kosan Gas A/S: |
Anzahl |
6 |
Hersteller |
O&K |
Baujahre |
1943-44 |
Länge über Puffer |
12.700 mm |
Achsstand im Drehgestell |
2.000 mm |
Drehzapfenabstand |
7.200 mm |
zul. Höchstgeschw. |
80 km/h |
Eigengewicht |
35,5 t |
Zuladung |
- t |
Fassungsvermögen |
62,0 m³ |
max. Behälterdruck |
16,5 atm |
Abbildungen:
O&K Waggons:
andere Hersteller:
Quellen:
Gasmuseet: www.gasmuseet.dk
Kosan Gas a/s: www.kosangas.dk
Lindhard, Lars: Skala-N, www.skala-n.dk
XL-BYG: www.xl-byg.dk
Zur Fahrzeug-Übersicht