1827-1901, Unternehmer
S. Frich wurde 1827 in Horsens in einer
großbürgerlichen Familie gebohren und erhielt seine
schulische Ausbildung in Århus und Kopenhagen. Sein technisches
Studium brach er ab, um 1848 als Freiwilliger im dänischen
Heer am dreijährigen Krieg um die Herzogtümer Schleswig und Holstein
teilzunehmen. Nach Abschluß der Kampfhandlungen lernte er
in der Eisengießerei in Frederiksværk.
S. Frich wurde bei den erneuten Auseinandersetzungen um die
Herzogtümer wieder einberufen, mußte aber in Folge einer
Verletzung bei der Schlacht von Isted 1850 seinen Abschied
einreichen.
S. Frichs setzte 1852-53 seine Ausbildung in
Gießereien im belgischen Charleroi sowie im britischen
Newcastle fort und kehrte mit Plänen zur Gründung einer
eigenen Eisengießerei heim. Als
Standort seines Unternehmens wählte er die Stadt Århus,
die er zu Recht als zukünftigen Eisenbahnknoten einschätzte.
1854 startete er vorwiegend mit Produkten für landwirtschaftliche
Betriebe (
s. dort), 1855 lief die
erste Dampfmaschine aus eigener Produktion. In den folgenden Jahren wurde das
Maschinenbauprogramm stetig weiterentwickelt.
Die große Zeit des Lokomotivbaues brach für das Unternehmen
aber erst nach dem Rückzug seines Gründers an.
Neben seinen unternehmerischen Aktivitäten
engagierte sich S. Frichs auch in der lokalen Politik und wurde dreimal in
den Stadtrat von Århus gewählt. Allerdings waren ihm politische
Entscheidungsfindungen zu langwierig und so trat er jedesmal
vorzeitig zurück. Er galt als extrem konservativ und streng. So
kontrollierte er u.a. das Wahlverhalten seiner Mitarbeiter und
kündigte Andersdenkenden umgehend.
1884 verkaufte S. Frichs sein Unternehmen, das
teilweise im Familienbesitz verblieb. Er zog sich auf ein Gut in Åby
westlich von Århus zurück, wo er die folgenden 12 Jahre
Landwirtschaft betrieb. 1898 siedelte er zurück nach Århus und
verstarb dort 1901. Sein Andenken wird u.a. von der DSB gepflegt,
die ihre Lok EA 3022 auf den Namen "Søren Frich"
taufte, in Århus heißt die Straße am ehemaligen Firmengelände
in Åbyhøj "Søren Frichs Vej".
Quellen:
Christensen, Lars: http://www.jernbanen.dk
Nørgaard Olesen, Thomas (2005): Lokomotivfabrikken Frichs. København: Dansk Jernbane Klub.
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