AB Arlöfs Mekaniska Verkstad

Der schwedische Fabrikant Ludvig Rössel (* 1863, † -) gründete Ende der 1890er Jahre die Waggonfabrik "Ludvig Rössels Mekaniska Verkstads AB". Das Unternehmen war zunächst in Malmö angesiedelt und wurde 1898 nach Arlöv verlegt. Das Lieferprogramm umfaßte Waagen, Eisenbahnwaggons und Straßenbahnwagen. Um 1901 wurde das Sortiment um Automobile erweitert, die aus Komponenten von "Renault" montiert wurden. An Eigenkonstruktionen wurden unter dem Markennamen "Arlöv" die Prototypen eines Pkw und eines Lkw auf Messen präsentiert. 1902 mußte Ludvig Rössel Konkurs anmelden und das Unternehmen wurde neu als "AB Arlöfs Mekaniska Verkstad & Waggonfabrik" aufgebaut. Gefertigt wurden nun hauptsächlich Eisenbahnwaggons mit einer jährlichen Produktion von bis zu 1.300 Stück. 1918 wurde das Unternehmen schließlich von der "AB Svenska Järnvägsverkstäderna" in Linköping geschluckt. Der Standort Arlöv blieb erhalten und lieferte Eisenbahnwaggons bis 1965. Die Mehrzahl der Arlöf-Fahrzeuge wurde von schwedischen Bahnen beschafft, nennenswerte Exporte gingen nach Belgien und Dänemark.


Arlöf Waggons

Arlöf fertigte Reise- und Güterzugwaggons aller Art vorwiegend für schwedische Bahnen.

DK7908 DK7909 DK7910 DK7911

DK7912 DK7913 DK7914 DK8173


Arlöf Dampftriebwagen

Ein besonderes Arlöf-Produkt waren Dampftriebwagen, die unter Verwendung von Antriebsanlagen der "Société Anonyme Valentin Purrey" aus Bordeaux gebaut wurden. Die Fahrzeuge ließen sich durch spezielle Dampferzeuger mit automatischer Feuerung und kompakten Dampfmaschinen kostengünstig betreiben. So konnte die Maschinenanlage allein vom Fahrzeugführer bedient werden, ohne daß ein zusätzlicher Heizer benötigt wurde. Gute thermische Wirkungsgrade und sparsame Verbrauchswerte wurden durch einen hohen Kesseldruck und mehrstufige Dampfdehnung erreicht. Arlöf fertigte 1907-12 insgesamt neun Dampftriebwagen in verschiedenen Ausführungen, die sich in ihrer Größe, der Achsfolge und in baulichen Merkmalen unterschieden. In jedem Fall war der Wagenkasten um die Dampfmaschine aus Eisenblech aufgebaut, um das Brandrisiko zu verringern. Sieben der Fahrzeuge wurden mit einem durchgehenden Rahmen ausgeführt, zwei der Triebwagen hatten ein separiertes, zweiachsiges Maschinenteil, das gelenkig mit dem Fahrgastteil verbunden war.

DK7900 DK7901 DK7902 DK7903

DK7904 DK7905 DK7906 DK7907


Arlöf-Fahrzeuge in Dänemark

Arlöf konnte verschiedene dänische Privatbahnen als Kunden gewinnen, darunter die Aalborg-Hvalpsund Jernbane (AHB), die Thisted-Fjerritslev Jernbane (TFJ), die Silkeborg-Kjellerup-Rødkærsbro Jernbane (SKRJ) und die Odense-Middelfart Banen (OMB). Dabei handelte es sich um zweiachsige Personen- und Güterwagen. Insgesamt 40 zweiachsge Selbstentladewagen gingen als VG 1-40 an das "Valby Gasværk" des Københavns Belysningsvæsen (KB). Die "Langelandsbane" (LB) erwarb 1911 ihren "Arlöf dampmotorvogn" LB M 1, der sich aber auf Grund der hohen Wasserhärte in Dänemark nicht bewährte.

DK5132

DK4749 DK5590 DK6348 DK6089 DK10407

DK12117 DK12118 DK10488 DK5771


Museal erhaltene Fahrzeuge:
Danmarks Jernbanemuseum: OMB C 16
Limfjordsbanen (LfB): OMB B 4
Museumsbanen Maribo-Bandholm (MBJ): OMB B 5
Nordsjællands Veterantog (NSVJ): OKMJ C 9

DK8587 DK9620


Quellen:
Nilsson, Tommy: Jernbanen.dk. www.jernbanen.dk

zurück